Araber "Trinker der Lüfte"

Als Gott das Pferd erschaffen hatte, sprach er zu dem herrlichen Geschöpf:

“Dich habe ich gemacht ohnegleichen. Alle Schätze der Erde liegen zwischen deinen Augen...Ich habe dir die Macht verliehen, zu fliegen ohne Flügel. (KORAN)

 

Und Allah nahm eine Handvoll Südwind, hauchte ihm seinen Atem ein und erschuf so das Pferd (Beduinenlegende).

Der Araber gilt als edelste Rasse der Welt und ist ein beliebtes Freizeitpferd. Trotz seines Temperaments ist er sehr menschenbezogen und für manche Reiter schon wegen der Optik “DAS Pferd schlechthin”.

Über den Ursprung des Arabers kursieren viele Theorien. Manche verfolgen die Entstehung der Rasse zurück bis 3000 v.Chr. Basierend auf die Pferde der Ägypter und Assyrer brachte der Prophet Mohammed (579-632) die Zucht zu einer großen Blüte. Pferdehaltung wurde zum Grundsatz des islamischen Glaubens. Die besten “asilen” (=unvermischten) Araber stammen von Nomaden im arabischen Hochland.

 

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Hartes Klima, karge Nahrung, erbarmungslose Auslese und fanatische Reinzucht mit hohen Inzuchtanteilen erschufen ein relativ kleines (bis ca. 1,50 cm Stockmaß) Pferd mit unvergleichlichen Qualitäten. Zahllose Legenden beschreiben Intelligenz, Charakter, Ausdauer, Kühnheit und Schnelligkeit der arabischen Pferde- Eigenschaften, die  das Überleben der kriegerischen Besitzer garantierten. Dabei war für die Beduinen die Schönheit der Pferde Nebensache. Für sie zählte nur Leistung. Während der zunehmenden Islamisierung kam der Araber mit den Mauren über die Iberische Halbinsel auch nach Europa. Als Veredler nahezu aller Pferderassen eroberte er  schließlich erfolgreich die ganze Welt. Besonderen Einfluß hatte der Araber bei der Entstehung des Englischen Vollblutes, dem meist verwendeten Pferd für  Galopprennen. Die Kreuzung beider Rassen, der Anglo-Araber, hat viel Springvermögen und wird vor allem in England und Frankreich erfolgreich in der Sportpferdezucht eingesetzt. Part-Breds,  Halbblüter aus diversen Rassen mit verschieden hohem Araberanteil sind oft sehr harmonische, hübsche Pferde mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten.

 

Arabische Pferde setzt man heutzutage in allen Sparten der Reiterei ein. Im Wettkampf mit anderen Rassen bewähren sie sich mit rassetypischer Ausdauer und Härte besonders im  Distanzsport. Araber sind extrem reaktionsschnelle, hoch im Blut stehende Fluchttiere mit hoher Intelligenz und Lernfähigkeit. Sie brauchen besonders sensible Reiter, die damit produktiv umgehen können, ohne dass die Pferde zu heiß werden.

 

Araber sind auch sehr neugierig und wollen sehen, was um sie herum vor sich geht, weshalb man ihnen stets genügend Möglichkeiten geben sollte, sich umzusehen, ohne sie ständig zu disziplinieren. Im allgemeinen gibt es eine einfache Regel, Araber ruhig zu reiten: Lassen Sie sie einfach in Ruhe!”