Andalusier „Pura Raza Espanola – Adel pur“

Während der Begriff “Andalusier” keine korrekte Rassebezeichnung ist und oft für spanische Pferde ohne Papiere Verwendung findet, versteht man unter der Pura Raza Espanola (PRE) rund 35000, beim spanischen Verteidigungsministerium in der Abteilung “Cria Caballar (Pferdezucht)” registrierte und eingetragene Rassepferde.

Auch wenn das moderne Stutbuch erst 1912 gegründet wurde, so gilt die PRE als eine der ältesten Rassen der Welt. Hervorgegangen aus regionalen iberischen Pony- und Pferdeschlägen, gemischt mit etwas nordafrikanischem Berberblut trug die Rasse erheblich zur Entstehung und Verbesserung vieler europäischer Schläge bei. Trotz vieler früherer Wurzeln entfaltete sich die spanische Pferdezucht zunächst im Mittelalter. Viele adelige Familien züchteten ohne einheitlichen Typ nach eigenen Vorstellungen.

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Eng verknüpft mit der wechselvollen Geschichte der Karthäusermönche begann damals auch die Zucht der Cartujanos oder Karthäuserpferde, einer legendären, besonders edlen Elitegruppe unter der PRE-Population. Bis zum heutigen Tag schmückt sich der Adel genau wie vor Jahrhunderten mit diesen edlen Tieren. 1446 vererbte ein Pferdezüchter und Gönner dem Orden in Jerez de la Frontera ca. 40 km² Land, auf dem die Mönche ihre bisher auch in Sevilla betriebene Zucht mit besonders qualitätsvollen andalusischen Pferden ausweiten konnten. Die Herden wuchsen an, als z.B. verarmte Edelleute ihre Schulden mit weiterem erlesenen Zuchtmaterial beglichen. Nach  Plünderung und Zerstörung des Gestütes in Sevilla wachten die Mönche umso eifriger über ihre Pferde. Während der Barockzeit erlebte das Spanische Pferd an den Europäischen Fürstenhöfen seine absolute Glanzzeit und wäre im 17. und 18. Jhd. fast gänzlich untergegangen, als Napoleon den Spaniern per königlichem Edikt befahl, größere und schwerere Pferde einzukreuzen. Nur die Mönche wagten es, sich diesem Befehl strikt zu widersetzen und heimlich weiter zu züchten.  Geschickt  versteckten diese Puristen die Tiere. Durch Sturheit und Einfaltsreichtum schafften sie es tatsächlich,  ihre “Karthäuserpferde”  rein zu erhalten und wurden damit  “die Gralshüter des iberischen Pferdes”, denn diese Tiere bildeten das Fundament der heutigen PRE-Zucht. 

 

Der Rassestandard ist mittlerweile vereinheitlicht: Pura Raza Espanola-Pferde sind mittelgroß (1,55-1,62 m), wirken überaus harmonisch und sind äußert rittige, für starke Versammlung prädestinierte, muskulöse  Pferde mit überwiegender Schimmelfarbe. Sie haben langen, dichten Behang, viel Halsaufsatz und eine melonenförmige Kruppe mit tief angesetztem Schweif, der kaum getragen wird. 

 

Neben dem “subkonvexen” Profil, einer relativ gerade verlaufenden, nur gegen die Nüstern hin mehr oder weniger abfallenden Nasenlinie, bestechen sie durch erhabene, kadenzierte Gänge, eine hohe Aktion mit gleichzeitigem Raumgriff, robuste Gesundheit und ein exquisites, nervenstarkes Interieur, das Aggressionen auch unter den Hengsten weitestgehend einschränkt und die Pferde extrem menschenbezogen macht.  Charakter und Adel, gepaart mit hervorragenden Bewegungen machen diese Rasse zu absoluten „Traumpferden“.